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Sonntag, 20. Januar 2008
Skizwerge
fairytales, 14:11h
Nachdem es gestern morgen noch geregnet hat und ich ergo meine sportlichen Aktivitäten indoors verrichtet habe (wobei ich eine neue Lieblingsausdauermaschine in Gestalt der Rudermaschine entdeckt habe), ist der Regen im Laufe des gestrigen Tages in Schnee übergegangen.
Also bin ich heute morgen früh aufgestanden, habe meine neuen prima Wanderschuhe angezogen und bin losgestrackst. Superwander- und vor allem Skibedingungen, da etwa 15-25cm pulveriger, aber kein bisschen gefrorener Schnee liegen und alle Eisfallen unter dem Schnee sicher begraben liegen.
Folglich bin ich also wieder durch den Wald gewandert und es wunderbar! Im ersten Teil auch noch sehr einsam, weil früher am Tag, keine präparierte Loipe und ein kleinerer Schneeschauer. Im stadtnäheren Teil des Waldgebietes dann aber Bedingungen, wie am Kemnader See an einem sonnigen Sonntag. Es waren wirklich alle auf den Beinen! Offenbar haben bei dem Superschnee, der eben nicht gefährlich überfroren war, auch alle Eltern von Kindern, die selbstständig in der Lage sind, einigermassen aufrechte Körperhaltungen zu halten, die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, dem Nachwuchs das Skifahren beizubringen. Da standen Zwerge auf Brettern, die teilweise sicher kaum älter als 3 Jahre waren. Grossartig!!!
Und Hunde, die mit grösstem Spass um Herrchen oder Frauchen herum fetzten, während diese auf Langlaufskiern durch die Berge düsen. Apropos Hunde: Hier gibt es zwar recht viele Hunde, die im Wald oft auch frei unterwegs sind, aber irgendwie sind die norwegischen Hunde (so wie auch die norwegischen Menschen) entspannter als die deutschen. Ich habe noch keine aufregenden Begegnungen gehabt, in der Regel ignorieren die Hunde andere Menschen einfach.
Meine Kollegin hat mir übrigens angeboten, mir ihre Skier zu leihen, sodass ich am nächsten Wochenende, so denn das Wetter mitspielt, ebenfalls mal mein Glück probieren kann. Ich muss dann nur Skischuhe kaufen. Aber am Montag soll ich ja meinen Januargehaltsvorschuss auf dem Konto haben.
Zum Abschluss noch einige Neuigkeiten aus dem Bereich norwegische Bürokratie: Meine Arbeitserlaubnis ist erteilt, am 4.1. schon, nur hat sie mich nicht erreicht. Dies herauszufinden war aber nicht so einfach. Am Mittwoch habe ich zunächst versucht, im Immigration Office anzurufen. Mit mässigem Erfolg: Entweder ist keiner drangegangen oder es wurde sofort wieder aufgelegt. Einmal hatte ich sogar eine menschliche Stimme am Apparat, die auf meine geschliffen norwegisch formulierte Frage "Kan vi snakker engelsk?" antwortete: "Just a moment" und dann aufgelegt hat. Aber ich weiss ja inzwischen was zu tun ist: Einfach eine nette norwegische Kollegin für einen anrufen lassen, dann klappt das schon. Diese Kollegin hat dann auch nur einen Tag später herausgefunden, was passiert ist: Die haben den Brief an die Adresse geschickt, an der ich vor Weihnachten gewohnt habe, obwohl ich - weil ich ja wusste, dass ich da nicht mehr wohnen werde, wenn die den Brief schicken - darum gebeten habe, den Brief an die Uni zu schicken. Es gab sogar ein eigenes Feld in dem Formular, in das man die Adresse eintragen konnte, an die das geschickt werden sollte. Aber das muss man ja nicht unbedingt beachten.
Mein nächster Freund scheint übrigens meine Bank zu werden. Nachdem ich bisher nur eine normale Bankkarte aber keine Kreditkarte bekommen habe (war ein Versehen meinerseits, dachte ich zumindest), bin ich am Freitag morgen dahin gedackelt, um eine zu bekommen. Hier geht nämlich wenig ohne Kreditkarte und die schwedische Bahn nimmt meine deutsche Karte ja nicht. Sollte kein Problem sein, dachte ich. Wer ist schon so sagenhaft kreditwürdig wie ich? Superjob, prima SCHUFA-Auskunft in Deutschland... Antwort der Handelsbanken: "Eine Kreditkarte kannst du bekommen, wenn du sechs Monate Kunde bist" (in Norwegen duzt man sich, wenn man nicht gerade den König trifft, und wann trifft man den schon). Auf meine Nachfrage, ob das denn so sein muss und das sei doch sehr unpraktisch in einem Land, das vollständig auf den Besitz einer Kreditkarte ausgelegt ist, war die Antwort nur "Those are the rules, sorry". Mal sehen, ob andere Banken auch schöne Töchter, sorry, Kreditkarten haben und vielleicht andere "rules".
Sonst muss ich wohl eine American Express Karte nehmen, obwohl die im Unterhalt recht teuer ist. Ich werde weiteres berichten.
Auf die hier ausgeschriebene weitere Stelle haben sich übrigens 4 Leute beworben, die ich persönlich kenne. Das wird sicher lustig, wenn es eineR dieser Menschen wird.
So, genug für heute,
Beste Grüsse,
Christian
Also bin ich heute morgen früh aufgestanden, habe meine neuen prima Wanderschuhe angezogen und bin losgestrackst. Superwander- und vor allem Skibedingungen, da etwa 15-25cm pulveriger, aber kein bisschen gefrorener Schnee liegen und alle Eisfallen unter dem Schnee sicher begraben liegen.
Folglich bin ich also wieder durch den Wald gewandert und es wunderbar! Im ersten Teil auch noch sehr einsam, weil früher am Tag, keine präparierte Loipe und ein kleinerer Schneeschauer. Im stadtnäheren Teil des Waldgebietes dann aber Bedingungen, wie am Kemnader See an einem sonnigen Sonntag. Es waren wirklich alle auf den Beinen! Offenbar haben bei dem Superschnee, der eben nicht gefährlich überfroren war, auch alle Eltern von Kindern, die selbstständig in der Lage sind, einigermassen aufrechte Körperhaltungen zu halten, die Gelegenheit beim Schopfe gepackt, dem Nachwuchs das Skifahren beizubringen. Da standen Zwerge auf Brettern, die teilweise sicher kaum älter als 3 Jahre waren. Grossartig!!!
Und Hunde, die mit grösstem Spass um Herrchen oder Frauchen herum fetzten, während diese auf Langlaufskiern durch die Berge düsen. Apropos Hunde: Hier gibt es zwar recht viele Hunde, die im Wald oft auch frei unterwegs sind, aber irgendwie sind die norwegischen Hunde (so wie auch die norwegischen Menschen) entspannter als die deutschen. Ich habe noch keine aufregenden Begegnungen gehabt, in der Regel ignorieren die Hunde andere Menschen einfach.
Meine Kollegin hat mir übrigens angeboten, mir ihre Skier zu leihen, sodass ich am nächsten Wochenende, so denn das Wetter mitspielt, ebenfalls mal mein Glück probieren kann. Ich muss dann nur Skischuhe kaufen. Aber am Montag soll ich ja meinen Januargehaltsvorschuss auf dem Konto haben.
Zum Abschluss noch einige Neuigkeiten aus dem Bereich norwegische Bürokratie: Meine Arbeitserlaubnis ist erteilt, am 4.1. schon, nur hat sie mich nicht erreicht. Dies herauszufinden war aber nicht so einfach. Am Mittwoch habe ich zunächst versucht, im Immigration Office anzurufen. Mit mässigem Erfolg: Entweder ist keiner drangegangen oder es wurde sofort wieder aufgelegt. Einmal hatte ich sogar eine menschliche Stimme am Apparat, die auf meine geschliffen norwegisch formulierte Frage "Kan vi snakker engelsk?" antwortete: "Just a moment" und dann aufgelegt hat. Aber ich weiss ja inzwischen was zu tun ist: Einfach eine nette norwegische Kollegin für einen anrufen lassen, dann klappt das schon. Diese Kollegin hat dann auch nur einen Tag später herausgefunden, was passiert ist: Die haben den Brief an die Adresse geschickt, an der ich vor Weihnachten gewohnt habe, obwohl ich - weil ich ja wusste, dass ich da nicht mehr wohnen werde, wenn die den Brief schicken - darum gebeten habe, den Brief an die Uni zu schicken. Es gab sogar ein eigenes Feld in dem Formular, in das man die Adresse eintragen konnte, an die das geschickt werden sollte. Aber das muss man ja nicht unbedingt beachten.
Mein nächster Freund scheint übrigens meine Bank zu werden. Nachdem ich bisher nur eine normale Bankkarte aber keine Kreditkarte bekommen habe (war ein Versehen meinerseits, dachte ich zumindest), bin ich am Freitag morgen dahin gedackelt, um eine zu bekommen. Hier geht nämlich wenig ohne Kreditkarte und die schwedische Bahn nimmt meine deutsche Karte ja nicht. Sollte kein Problem sein, dachte ich. Wer ist schon so sagenhaft kreditwürdig wie ich? Superjob, prima SCHUFA-Auskunft in Deutschland... Antwort der Handelsbanken: "Eine Kreditkarte kannst du bekommen, wenn du sechs Monate Kunde bist" (in Norwegen duzt man sich, wenn man nicht gerade den König trifft, und wann trifft man den schon). Auf meine Nachfrage, ob das denn so sein muss und das sei doch sehr unpraktisch in einem Land, das vollständig auf den Besitz einer Kreditkarte ausgelegt ist, war die Antwort nur "Those are the rules, sorry". Mal sehen, ob andere Banken auch schöne Töchter, sorry, Kreditkarten haben und vielleicht andere "rules".
Sonst muss ich wohl eine American Express Karte nehmen, obwohl die im Unterhalt recht teuer ist. Ich werde weiteres berichten.
Auf die hier ausgeschriebene weitere Stelle haben sich übrigens 4 Leute beworben, die ich persönlich kenne. Das wird sicher lustig, wenn es eineR dieser Menschen wird.
So, genug für heute,
Beste Grüsse,
Christian
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